Die nehmen meinen Talk eh nicht ...

Ich bin ja als vortragende Person im europäischen CCC/Linux Umfeld kein ganz Unbekannter. Wenn ich mit diesem Hintergrund versuche, eine andere Person aus unterschiedlichsten Gründen zum Einreichen eines Vortrags, Workshops, … zu motivieren, wird mir üblicherweise

Die nehmen ja nix von mir, die nehmen ja nur was von bekannten Speakern wie Dir. Mich kennt ja keiner.

oder

Das Thema interessiert doch keinen, ist nicht technisch genug, ich kenn mich ja nicht genug aus, usw.

entgegen geschleudert.

Beides ist, größtenteils, Blödsinn – sorry, ist aber so.

Ich treffe, glücklicherweise, sehr selten Menschen, die nicht irgendein interessantes Thema, eine spannende Meinung, funky Hobby, usw. haben bzw. nicht für irgendein Thema „brennen”. BÄNG, da ist Dein Thema! Voila!
Und ob das Thema auf einem Event jemanden interessiert und/oder zum „theme” des Events passt, entscheidet üblicherweise das Content Team – aber dazu muss Eins halt erst mal einreichen (siehe auch „Henne-Ei-Problem auf Wikipedia).

Und apropos ich bin nicht technisch genug, ich kenn mich nicht tief genug aus, im Publikum sitzen 5 Leute die sich besser auskennen und die mehr Ahnung haben, als ich. Mimimimimimimi.:
Ja, das mag schon sein, aber die haben alle nicht den Arsch hoch bekommen und einen Talk eingereicht, Du aber schon. Also „FAKE IT, TILL YOU MAKE IT”. Und gerade bei CCC Events und BSides habt ihr ein extrem freundliches und nettes Publikum, da macht Euch üblicherweise keiner auf, um sich zu profilieren. Es gibt als SprecherIn auf diesen Events nichts, vor dem eins sich fürchten müsste. Und immer dran denken: „there’s always a bigger fish” (Falls ihr eine lustige Geschichte zu „Martin hält einen Talk über John The Ripper und dessen Entwickler, Solar Designer, sitzt im Publikum” hören wollt, findet mich an der Bar beim nächsten Event. ;) )!

Um auch das „die kennen mich nicht” Argument auch noch zu adressieren: Ja, das ist bis zu einem gewissen Grad sicherlich eine berechtigte Kritik, weil auch die Content Teams bestehen aus Menschen. Und bei bekannten SprecherInnen ist klar, dass die Publikum ziehen, sie pünktlich sind (ROTFL), usw. und die daher das Leben der Orgas einfacher machen (ROTFLCOPTER). Aber das bedeutet nicht, dass Du als „newbie” kein Chance auf einen Slot hast. Meine Erfahrung, auch als Mitglied von Content-Teams, spiegelt das Gegenteil wider.

Und mit zwei „Tricks” erhöhst Du Deine Chancen auf einen Slot im Vortragsprogramm und machst es dem Content-Team einfacher (oder schwieriger, wenn sie mit Massen von hochwertigen Einreichungen überschüttet werden, was den Idealfall für jeden Event darstellt):

1) Verfasse spannende, griffige, aussagekräftige Titel und Beschreibungen (und damit meine ich nicht die click-bait muster a la „Punkt 3 wird euch überraschen”). Darüber hinaus auch noch eine aussagekräftige Bio über Euch, die klarlegt, warum gerade Du/Ihr die richtigen Personen seit, um diesen Talk zu halten. Das sind Skills, die eins üben und Feedback zu einholen kann. Da hilft es auch, die Einreichung nicht in letzter Sekunde zu erstellen. ;)

2) Haltet Talks auf den „kleineren” Events. Die sind voll super! Im IT Security Umfeld wurden die BSides Events u.A. gerade dafür ins Leben gerufen. Und die (regelmäßigen) Events z.B. in den lokalen Hackspaces oder im Linux-Usergroup Umfeld sind die ideal Plattform, vor „freundlichem Publikum” Erfahrungen zu sammeln und Euren Namen bekannter zu machen. Dann wird es für die großen Events auch „leichter”. Garantien gibt es natürlich keine! ;)

Selbstverständlich gehören Ablehnungen auch dazu (looking at you, GPN!!!). Jedesmal, wenn ich bei einem Event was einreiche, hoffe ich darauf, dass die Orga so viele, spannendere Vorträge als meine am Tisch hat, dass sie meine Einreichungen ablehnen müssen (beim Congress ist mir das auch bisher immer so gelungen).
Diese Vortrags-Ablehnungen sollte ihr aber nicht allzu persönlich nehmen. Ich schaue dann immer, ob ich ev. Thema oder Format missverstanden oder verpasst habe (EMF Camp ist bei mir auch jedes mal ein Waterloo) oder wie ich meine Einreichungstexte besser machen hätte können. Ablehnungen sind der Preis, den wir alle bezahlen, damit auch mal ein Vortrag genommen wird.

Aber ihr seid auch nicht alleine. Die meisten „bekannteren” Speaker helfen EinsteigerInnen gerne. Wenn ihr in eurem Hackspace, Chaostreff, ERFA, Linux-Usergroup, … rumfragt werdet ihr sicher auch die eine oder andere erfahrene SpeakerIn finden, die Euch weiterhilft. Auch die Haecksen sind meiner Erfahrung nach ein toller Anlaufpunkt, um sich Unterstützung zu holen.
Und wenn ihr Wert auf die Meinung und/oder Unterstützung eines alten, weißen Mannes legt, kontaktiert mich – ich freu mich unheimlich, wenn ich jemanden beim Einreichen oder Erstellen und Halten von Talks unterstützen kann.

Wie hieß es so schon Im Geleitwort der Datenschleuder #106:

Das Chaos braucht Menschen, die ihr Wissen weitergeben wollen, und allen, die bisher davor zurückgeschreckt sind, sei der Artikel Traut Euch, Talks zu halten ans Herz gelegt. Wawuschel beleuchtet darin den Einreichungsprozess, sowie Talk Vor- und Nachbereitung und schildert die eigenen Erfahrungen.

Den ganzen Text könnt ihr in der DS106 in jedem Chaostreff oder ERFA lesen.

REICHT MEHR TALKS EIN !!!

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[Sonntag, 20230226, 21:47 | permanent link | 1 Kommentar(e)


Links from 2023-02-13

What explains recent tech layoffs, and why should we be worried? | Stanford News

The tech industry layoffs are basically an instance of social contagion, in which companies imitate what others are doing. If you look for reasons for why companies do layoffs, the reason is that everybody else is doing it. Layoffs are the result of imitative behavior and are not particularly evidence-based.

I’ve had people say to me that they know layoffs are harmful to company well-being, let alone the well-being of employees, and don’t accomplish much, but everybody is doing layoffs and their board is asking why they aren’t doing layoffs also.

Do you think layoffs in tech are some indication of a tech bubble bursting or the company preparing for a recession?

Could there be a tech recession? Yes. Was there a bubble in valuations? Absolutely. Did Meta overhire? Probably. But is that why they are laying people off? Of course not. Meta has plenty of money. These companies are all making money. They are doing it because other companies are doing it.

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[Dienstag, 20230214, 05:00 | permanent link | 0 Kommentar(e)


Links from 2023-02-12

Using Python to bash | Die wunderbare Welt von Isotopp

Shell is a thing you want to understand and then not use, because you learned to understand it. (in German, from 1998 )

For the rest of this discussion, we assume “Python 3” as an instance of “something else”, but if you are older than 50, feel free to use “Perl” instead.

If you are already doing Python, the rest of this is not for you. You already know these things.

The Future (and the Past) of the Web is Server Side Rendering

In the past 10 years, the median size for a desktop webpage has gone from 468 KB to 2284 KB, a 388.3% increase. For mobile, this jump is even more staggering — 145 KB to 2010 KB — a whopping 1288.1% increase.

That’s a lot of weight to ship over a network, especially for mobile. As a result, users experience terrible UX, slow loading times, and a lack of interactivity until everything is rendered. But all that code is necessary to make our sites work the way we want.

This is the problem with being a frontend dev today. What started out fun for frontend developers, building shit-hot sites with all the bells and whistles, has kinda turned into not fun. We’re now fighting different browsers to support, slow networks to ship code over, and intermittent, mobile connections. Supporting all these permutations is a giant headache.

How do we square this circle? By heading back to the server (Swiss basement not required).


E.W. Dijkstra Archive: On the cruelty of really teaching computing science

The concept of radical novelties is of contemporary significance because, while we are ill-prepared to cope with them, science and technology have now shown themselves expert at inflicting them upon us. Earlier scientific examples are the theory of relativity and quantum mechanics; later technological examples are the atom bomb and the pill. For decades, the former two gave rise to a torrent of religious, philosophical, or otherwise quasi-scientific tracts. We can daily observe the profound inadequacy with which the latter two are approached, be it by our statesmen and religious leaders or by the public at large. So much for the damage done to our peace of mind by radical novelties.

I raised all this because of my contention that automatic computers represent a radical novelty and that only by identifying them as such can we identify all the nonsense, the misconceptions and the mythology that surround them. Closer inspection will reveal that it is even worse, viz. that automatic computers embody not only one radical novelty but two of them.

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[Montag, 20230213, 05:00 | permanent link | 0 Kommentar(e)


Disclaimer

„Leyrers Online Pamphlet“ ist die persönliche Website von mir, Martin Leyrer. Die hier veröffentlichten Beiträge spiegeln meine Ideen, Interessen, meinen Humor und fallweise auch mein Leben wider.
The postings on this site are my own and do not represent the positions, strategies or opinions of any former, current or future employer of mine.

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