Wolfgang Bauer - möge er in Frieden Ruhen ...
Der Hr. Bauer bildete mit seinem Stück „Magic Afternoon” den Auftakt für meine Deutschunterichts-Aversion in der Oberstufe – auch dank der Kampfemanze, die wir als Lehrerin hatten.
Der ORF schreibt über Bauer:
Bauer zählt zu den wichtigsten österreichischen Dramatikern der Nachkriegszeit und hat mit „Magic Afternoon”, „Change”, „Gespenster” und anderen Stücken das Zeitgefühl eingefangen und das handfeste realistische Theater der 60er- und 70er-Jahre wesentlich mitgeprägt.
Dazu stelle man sich nun Kids in der Mitte der 1980er vor, die sich eine Stück, welches „das Zeitgefühl der 60er einfängt”, ansehen müssen. In der Gruppe 80. Unvorbeitet.
Ich weiß nur noch, dass ich es nicht wirklich genossen habe. Und ein Satz ist mir im Gedächnis geblieben: „Für ein Cornetto Heidelbeer, zeig ich meinen Beidel her”. Toll, nicht? Ein unglaublicher Literarischer Erguss. Kommt gleich nach Goethe, Schiller oder Bernhard.
Ich mein stellt euch das vor: 32 SchülerInnen (8 Knaben, der Rest Mädls, ihr könnt Euch vorstellen, wer bei der Kampfemanze die guten Noten bekam), gehen UNVORBEREITET in dieses Stück. Zwangsverpflichtet.
Aber ich kann Euch trösten, auch aufgearbeitet wurde das Stück nicht wirklich.
Na was solls. Bauer ist tot, seine Stücke werden jetzt alle noch mal schnell aufgeführt und dann haben die Kids eine Ruhe von ihm. Vielleicht gehts ihnen dann besser als mir und es wird ihnen im Deutschunterricht die Freude an der deutschsprachigen Literaratur vermittelt.
Tagged as: Ein_Tag_im_Leben | Author: Martin Leyrer
[Montag, 20050829, 17:29 | permanent link | 0 Kommentar(e)
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