Der ganz normale Wahnsinn
Folgendes ereignete sich heute …
Es trudelt eine E-Mail ein. „Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Intranet unter blablabla finden sie das Organisationsrundschrieben #4711 mit dem Inhalt „Änderung der Sicherheitsrichtlinien und Inkraftsetzung von Checklisten zu Sicherheitsrichtlinien”.
Ok, so weit, so gut. Nach acht Stunden Notes-Coding hab ich eh schon ein Butterhirn, da kann ich mir das auch ansehen.
Also flugs auf den Link geklickt, am Intranet angemeldet (Benutzername und Passwort können hier nicht gespeichert werden, damit es „sicherer” wird) und …
nichts passiert. 2 Reboots, Tests auf anderen PCs, einen Anruf bei der Helpline und 1 Stunde später komm ich dann auch rein. Ist es nicht schön, inoffizieller Betatester für ein kommerzielles Portal-Produkt zu sein? Hoffentlich finden sie endlich einen zweiten Kunden, damit nicht immer wir bei neuen Features zum Handkuss kommen.
Wo war ich? Ach ja, ich bin endlich im Intranet und kann mir das wichtige Organisationsrundschreiben ansehen. Nein, Stop, doch nicht. Nach drei Absätzen allgemeinem Blablas gibt es wieder einen Link, diesmal zu einem PDF-File. OK, anklicken, Kaffe holen, Kaffe trinken, Kaffee aus dem Körper ablaufen lassen und dann ist der Acrobat Reader auch schon gestartet. ;)
Ja was finden wir da im PDF-Dokument? Juhuu, lauter Links ins Intranet zu den einzelnen Sicherheitsrichtlinien und Checklisten. Aber was ist davon neu? Das muss man wohl raten.
Wirklich „witzig” wurde es dann allerdings am Ende des PDFs. Da gab es einen Link ins Intranet auf eine HTML-Seite, auf der alle Sicherheitsrichtlinien und Chekclisten aufgelistet wurden - mit Links zu dem entsprechenden PDFs.
Da hat also ein MA aus der internen Kommuniaktion sicherlich min. einen Tag daran gearbeitet, die Links im PDF zu sammeln, zu formatieren und online zu stellen. Dann noch den News-Eintrag im Intranet und die Startseite, von der man das PDF herunterladen kann. Nicht zu vergessen das Mail an alle, welches aufgrund der Tatsache, dass das eingesetzte „Mail”-System (Nein, Notes ist intelligenter) alle Empfänger in der Mail speichert, 259.235 anstelle von 2.715 Einheiten (nein, ich weiß nicht, ob das Bytes, KB oder MB sind) groß ist.
Große Unternehmen können manchmal schon recht seltsam sein. Aber zumindest haben sie nicht das PDF-File an alle geschickt.
Tagged as: Ein_Tag_im_Leben | Author: Martin Leyrer
[Dienstag, 20051004, 17:37 | permanent link | 0 Kommentar(e)
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