GovCamp: Digitale Kompetenzen (junger Menschen)
Die Okfn.at stellte sich im Rahmen des GovCamps mit ihren Initiativen zur Förderung der so genannten „digitalen Kompetenz” vor und sammelte hierzu im Rahmen eines World Cafés Feedback.
Wie immer, wenn das Schlagwort „Digitale Kompetenz” fällt, ist vor allem die Stille bezeichnend, wenn man nachfragt, worum es dabei denn nun eigentlich gehe. Im Rahmen der Session fiel zumindest der Link zum World Economic Forum und dessen „Definition” (besser Auflistung), der „8 digital skills we must teach our children” (natürlich sehr aus der Sichtweise der Industrie):
- Digital identity
- Digital use
- Digital safety
- Digital security
- Digital emotional intelligence
- Digital communication
- Digital literacy
- Digital rights
Übung für daheim: „Digital” in diesen Texten durch „Computer”, „EDV”, „Multimedia”, „Datenhighway”, „Web 2.0” oder „Cyber” ersetzen.
Wesentlich konkreter als die Liste des World Economic Forums waren die Ergebnisse des World Cafés auf dem GovCamp auf die Frage „Wie sollen, in einer idealen Welt, die digitalen Kompetenzen junger Menschen aussehen?”
Was mir an diesem Ergebnis so gefällt, ist die Tatsache, dass keine dieser Kompetenzen auch nur irgendetwas mit „Digital” zu tun hat. Das sind alles Kompetenzen, die wir unseren Kindern seit Generationen vermitteln sollten. Jetzt wäre es halt auch schon, dass Politik und NGOs sich nicht länger von diesen digitalen Cyber-Blendgranaten ablenken lassen würden.
Der Bundesregierung, der Staatssekretärin Dudzda, dem Bundeskanzleramt und all jenen, die mit der Lobbyorganisation „Internetoffensive Österreich” zusammenarbeiten, würde ich gerne den folgenden Absatz aus den Ergebnissen des World Cafes ins Stammbuch schreiben:
Als Problem wurde erkannt, dass die Wirtschaft aktuell einen zu großen Einfluss auf die strategische Ausrichtung dessen, welche Inhalte und Mittel zur digitalen Kompetenzförderung notwendig wären, hat. Das liegt daran, dass diese Rolle nicht im ausreichenden Maß von der Politik wahrgenommen wird. Schulen und Lehrerinnen sollten Experten zur Seite gestellt werden, die u.U. ehrenamtlich und mit reduziertem Einfluss der Wirtschaft ihr Know How vermitteln.
Das „reduziertem Einfluss der Wirtschaft” würde ich noch mit „ohne Einfluss der Wirtschaft” ersetzen, aber sonst passt es.
Tagged as: barcamp, digital, digitalisierung, govcamp, kompetenz, orga, politik, rant | Author: Martin Leyrer
[Montag, 20161212, 08:00 | permanent link | 0 Kommentar(e)
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