Licht
Gute Werbung, handwerkliche Ausführung OK, Gesamteindruck mangelhaft. So würde ich „Licht” von M. John Harrison zusammenfassen. Empfehlen würde ich es nicht.
Der Einbandtext liest sich ja gut:
Mit Licht legt der englische Starautor M. John Harrison den ersten definitiven Science-Fiction-Roman des 21. Jahrhunderts vor: Eine atemberaubende Achterbahnfahrt durch Zeit und Raum, ein Buch, so voller Energie und Einfälle, dass man nur staunen kann. Wofür andere Autoren mehrbändige Zyklen benötigen und George Lucas sechs Filme dafür genügt Harrison dieser eine Roman!Hinter meinen Erwartungen blieb das Buch deutlich zurück. Anstelle einer „klassischen” SF-Geschichte mit einer Erklärung des Kephaluchi Traktes und dem Brückenschlag zwischen den Entwicklungen „jetzt” der Zukunft erwartet den Leser eine wüste Mischung aus Quantenphysik, Nanotechnologie und kosmischem Rätselraten, aufgepeppt durch Mord, Brutalität, sinnlosem Sex und ausgiebigem Speiben. Ich hab kein Problem mit Endzeitstimmungen und die kommt auch gut rüber, das Buch wirkt aber so, als ob sich Harrison nicht wirklich auf die Story konzentriert hätte und dann einfach irgendwann meinte, es sei genug. Relativ wichtige Erklärungen kommen erst gegen Ende des Buches, die „Matehmatik”, der Antrieb der Raumschiffe, einer der Gründe, warum mich das Buch angesprochen hat, wird in keinster Weise brauchbar erklärt. „Erster SF-Klassiker des 21. Jahrhunderts” halte ich für dieses Buch als Auszeichnung etwas übertrieben. Science findet man kaum. Eher eine Space Opera von jemandem, er durch die illuminati-Trilogie und Clockwork Orange beeinflusst wurde. Ich spreche keine Empfehlung aus.
»Ein geniales Buch! Nicht nur eine Rückkehr an die Wurzeln der Science-Fiction, sondern auch ein Werk, das neue Standards für das Genre setzt.«
Stephen Baxter
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[Montag, 20051205, 17:02 | permanent link | 0 Kommentar(e)
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