FSL ... Fast Schon Liquide?
Am 13. April 2006 wurde über den FSL-Verlag (WCM. FlightExpress, IT-Seller) der Ausgleich eröffnet. Am 5. Juli wurde der Ausgleich angenommen und am 20. Dezember 2006 rechtskräftig.
Fast genau ein Jahr später, genauer gesagt am 02.04.2007, wurde ein Antrag auf Konkursverfahren für das Unternehmen FSL Verlagsgesellschaft m.b.H., FN 156717t eingebracht.
Zu diesem Konkurs gab es nun am 12. Juni 2007 eine erste Tagsatzung. Das Ergebnis dieses Termins:Das Unternehmen wird auf einstweilen unbestimmte Zeit fortgeführt.Das bedeutet: Das Unternehmen FSL-Verlag ist weiterhin in Konkurs – mit allen Konsequenzen wie:
Im Gegensatz zum Ausgleichsverfahren wird beim Konkurs das Unternehmen nach Einleitung des Verfahrens nicht durch den Schuldner bzw. die Schuldnerin, sondern von dem Masseverwalter bzw. der Masseverwalterin weitergeführt.Der Verlag hat ja auch schon einige Maßnahmen getroffen:Weiters bestellt das Gericht einen Masseverwalter bzw. eine Masseverwalterin. Sämtliches Vermögen (inklusive Büromöbel, Lagerbestände usw.) wird unter dessen oder deren Aufsicht gestellt. Es wird eine Postsperre über den Gemeinschuldner oder die Gemeinschuldnerin verhängt, d.h. die gesamte Post geht an den Masseverwalter oder die Masseverwalterin.
- Der Unternehmensbereiche Marketing und Anzeigenleitung wurde geschlossen
- Verlagsgründer Guido Fritdum übernahm die Geschäftsführung und den Anzeigenverkauf
- Der von mir oft kritisierte Business-Bereich wurde geschlossen
- Mehrere Mitarbeiter haben den Verlag verlassen bzw. arbeiten nur mehr als freie Mitarbeiter für den FSL-Verlag
Der neue Geschäftsführer hat sich im Impressum der WCM Juni-Ausgabe (die Ende Juni erschien, also fast drei Monate nach Konkurseröffnung) nun auch erstmals „offiziell” zu der aktuellen Situation des FSL-Verlags geäußert.
Man kann dem derzeitigen „Rumpfteam” nur „viel Glück” wünschen, dass sie aus dem WCM wieder ein interessantes, österreichisches IT-Magazin machen. Aber dass es nun tatsächlich die bei der Umstellung auf 4C-Druck (Jänner 2006) versprochenen „Sonderbeilagen zu besonders interessanten Themen” geben wird, glaub ich erst, wenn ich sie sehe. :)
Ich bin auf die Konzepte der neuen Geschäftsführung/des „neuen” Teams gespannt. Mal schauen, wann die kommen.
Und noch ein Kommentar in eigener Sache, da mir ab und an unterstellt wird, dass ich „nur negative Gefühle gegen das WCM” hege:
Dem ist sicherlich nicht so. JEDES IT-Magazin am Markt trägt dazu bei, dass das Thema „IT” in den Kopfen der Leute präsent ist – und das ist gut/wichtig. Allein deswegen würde ich mich keineswegs freuen, wenn es zu einem Abschöpfungsverfahren kommen würde.
Ich habe (und tue es noch immer) mich darüber geärgert, dass der gute Ruf des WCM, zu dessen Aufbau ich beitrug, durch – meiner Meinung nach falsche – Entscheidungen sukzessive ruiniert wurde.
Aus meiner Befriedigung, dass sich diese Entscheidungen nun auch offiziell als „schlecht” erwiesen haben, mache ich jetzt mit gutem Gewissen keinen Hehl.
Tagged as: flightexpress, fsl, media, rant, wcm | Author: Martin Leyrer
[Montag, 20070625, 21:00 | permanent link | 1 Kommentar(e)
Netter Artikel. Vor allem der letzte Paragraph ist dir gut gelungen und sorgt für klar definierte Grenzen :)
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