Neues aus Chickenvillage
Eues aus der Insolvenzdatei zum Konkurs des FSL-Verlags (WCM, FlightExpress, IT-Seller):
Bekannt gemacht am 9. August 2007Nachdem ich mit „Beiordnung” und „Gläubigerausschuss” nicht viel anfangen konnte, hab ich mich mal in der Konkursordnung schlau gemacht:Beschluss vom 8. August 2007
Beiordnung: Gläubigerausschuss - Mitglieder: Kreditschutzverband von 1870, 1120 Wien, Wagenseilgasse 7 Alpenländischer Kreditorenverband, 1041 Wien, Schleifmühlgasse 2/2 Finanzprokuratur, 1010 Wien, Singerstraße 17-19
Das Gericht hat unverzüglich dem Masseverwalter von Amts wegen oder auf Antrag der ersten oder einer späteren zur Verhandlung dieses Gegenstands einberufenen Gläubigerversammlung (§ 91 Abs. 1) einen Gläubigerausschuß von drei bis sieben Mitgliedern (hievon eines für die Belange der Arbeitnehmer) beizuordnen, wenn die Eigenart oder der besondere Umfang des Unternehmens des Gemeinschuldners dies geboten erscheinen läßt. Im Fall einer beabsichtigten Veräußerung oder Verpachtung nach § 117 Abs. 1 Z 1 oder 2 hat das Gericht dem Masseverwalter stets einen Gläubigerausschuss beizuordnen.
Hmmmm. Im Fall einer beabsichtigten Veräußerung …
und … wenn die Eigenart oder der besondere Umfang des Unternehmens des Gemeinschuldners dies geboten erscheinen läßt …
klingt aber beides nicht sehr positiv, oder?
Aber was macht nun so ein Gläubigerausschuß? Das ist in § 89 der Konkursordnung, „Pflichten, Verantwortlichkeit und Belohnung des Gläubigerausschusses”, festgelegt:
Der Gläubigerausschuß hat die Pflicht, den Masseverwalter zu überwachen und zu unterstützen. Er hat die Kasse des Masseverwalters durch wenigstens zwei seiner Mitglieder von Zeit zu Zeit und jedesmal, wenn dies das Konkursgericht anordnet, prüfen zu lassen.
Das Gericht hat also eine Instanz geschaffen, welche das Gebaren des Masseverwalters überwachen soll. Weiters wird dieser benötigt, wenn das Unternehmen verkauft werden soll oder „die Eigenart des Unternehmens des Gemeinschuldners dies geboten erscheinen lässt”. Das lässt die „Kooperation” FlightExpress – TEMA AG gleich in einem ganz anderen Licht erscheinen, oder? ;)
Ansonsten tut sich nicht viel. Während im FlightExpress zumindest angedeutet wird, warum sich die Ausgaben weiterhin verspäten (kein Geld für Druck), werden die Leser des WCM in bewährter Weise nicht informiert und auf eine ominöse „Juli/August” Ausgabe vertröstet – Wer diese schreiben wird, wen zwei Monate alte IT-Geschichten interessieren und die Struktur des Verlages wird im Forum derzeit zwar diskutiert, ein Statement der Geschäftsführung bzw. Chefredaktion gibt es dazu bis heute allerdings nicht.
Des weiteren wurde die bereits vom WCM bewährte Praxis, Aborechnungen trotz Konkurs kommentarlos auszusenden, wurde nun auch beim FlightExpress angewandt.
Na mal schaun, ob und wie es da weitergehen wird.
Tagged as: flightexpress, fsl, media, rant, wcm | Author: Martin Leyrer
[Freitag, 20070810, 12:11 | permanent link | 0 Kommentar(e)
Comments are closed for this story.