Bildungsdokumentation - Ein weiterer Umfaller der SPÖ
futurezone, 06.02.2007:
Im Oktober 2001 hatte die damalige SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl die Bildungsevidenz „aus datenschutzrechtlicher Sicht” als „überschießend, unzumutbar” und einen „absoluten Skandal” bezeichnet. Bildungsministerin Gehrer, die von anonymisierten Daten gesprochen habe, habe die Öffentlichkeit falsch informiert, sagte Kuntzl.
Sieht man sich die Textgegenüberstellung des 259 d.B. (XXIII. GP) Bundesgesetz, mit dem das Bildungsdokumentationsgesetz geändert wird an, so sieht man, dass die Sozialversicherungsnummer, weiterhin die hauptsächliche Kennzahl bei der Statistik Österreich ist und mit dem Gesamtdatensatz verknüpft bleibt, obwohl es mit Matrikel- oder Schülernummer bereits brauchbare alternativen gibt.
Ein weiterer Big Brother Award ist Fr. Unterrichtsministerin Claudia Schmied [SPÖ] im nächsten Jahr damit fast schon sicher und der BBA 2007 wird nun sicherlich aus der Evidenz geholt.
Während die Grünen als Einzige gegen die Änderung des Bildungsdokumentationsgesetzes stimmte, waren Andere geradezu überschwenglich dafür
Abgeordnete FRANZ (V) gab zu bedenken, dass eine gute Datenbasis Voraussetzung für Verbesserungen im Schulsystem sei. Sie begrüßte daher die Bildungsdokumentation. Franz zufolge ist gewährleistet, dass Bildungsdaten nur verschlüsselt zum Bildungsministerium gelangen.
Abgeordneter Dr. GRAF (F) hob die gute Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsministerium in Bezug auf die Novellierung des Bildungsdokumentationsgesetzes hervor. Die Bildungsdokumentation erachtet er als umso notwendiger, als die Abgeordneten gerade im Bildungsbereich kaum aussagekräftige Daten erhielten. Das Spannungsverhältnis zwischen Datenerfassung und Datenschutz sieht Graf ausreichend gelöst.
und wiederum Andere haben die Problematik anscheinend nicht einmal verstanden:
Abgeordneter FAUL (S) verwies auf die Notwendigkeit, Schülerwissen laufend zu evaluieren. In diesem Sinn wertete er die Skepsis der ÖVP gegenüber der Pisa-Studie als unverständlich.
Parlinkom berichtet zu diesem schwarzen Tag für den Datenschutz in Österreich: Die Änderung des Bildungsdokumentationsgesetzes wurde vom Nationalrat mehrheitlich verabschiedet.
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[Freitag, 20071207, 07:35 | permanent link | 0 Kommentar(e)
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