Microsofts Zertifizierungswahnsinn
Mit „Zertifikaten” hat sich Microsoft bereits mehrmals „blutige Nasen” geholt. So etwa beim Launch von Windows Vista mit den Zertifikaten „Windows Vista Capable PC” und „Windows Vista Premium Ready PC”. Da hat sich schon Georg auf dem vistablog schwer getan, die Unterschiede heraus zu arbeiten und in den USA würde – wie üblich – gleich mal gegen Microsoft geklagt, weil ein „Capable PC” nicht die neuen Features wie etwa die „Aero” Oberfläche mit ihren Transparenten Fenstern unterstützt.
Aber auch „PlaysForSure”, Microsofts Zertifikat für Geräte und Dienste die Musik abspielen können, hatte sein Waterloo. Diese „Auszeichnung” erhalten prinzipiell alle Geräte und Dienste, die über 2000 Performance- und Kompatibilitätstest von Microsoft erfolgreich abschließen, Windows Media Audio oder Windows Media Video Formate abspielen und das Windows Media DRM (Digital Rights Management) der Windows Media Player Versionen 10 und 11 unterstützen.
Microsofts tragbares Musikwiedergabegerät Zune, das immer noch nur in den USA verkauft wird (mit dem Design würde ich mich auch nicht nach Europa trauen), ist NICHT „PlaysForSure” zertifiziert!!!
Ars Technika hat die das erfolgreiche Microsoft DRM-Modell wunderschön zusammengefasst:
launch a new scheme with logo, convince device makers to sign up, launch your own online music store that uses said ecosystem, drop your music store, launch your own device which uses incompatible DRM, launch new music store with same incompatible DRM, then change branding of ecosystem logo.
Als neuesten Streich hat Microsoft nun das „PlaysForSure” Logo aufgelassen und durch das „Certified for Windows Vista” ersetzt. Hintergedanke ist hier „natürlich” nur, für den Kunden alles einfacher zu machen, weil er jetzt beim Kauf nur mehr nach dem Vista-Logo und nicht auch noch nach dem passenden DRM-Logo schauen muss. Auch will Microsoft weiterhin „PlaysForSure” und Firmen, die das Logo einsetzen, unterstützten.
Zum Nachdenken: Das DRM, das in „Certified for Windows Vista” (früher: „PlaysForSure”) zum Einsatz kommt, ist auch für Windows XP sowie Windows Mobile 5.0 und 6 erhältlich, nicht nur für Windows Vista. Und der Zune ist zwar ebenfalls „Certified for Windows Vista”, kann aber „Certified for Windows Vista” (früher: „PlaysForSure”) Musikdateien nicht abspielen.
Zum Glück ist das jetzt für den Konsumenten so einfach geworden. Ich denke, ich greife zu einem DRM-freien Media-Player mit Ogg- und MP3-Unterstützung. Der „plays for sure” alle Dateien, die ich ihm vorwerfe.
Tagged as: certified for windows, drm, media, microsoft, plays for sure, vista, windows, zune | Author: Martin Leyrer
[Freitag, 20071214, 15:58 | permanent link | 2 Kommentar(e)
Ich sag nur: iPod.
Was ist mit dem iPod? Ist im Prinzip die selbe Katastrophe hinsichtlich DRM.
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