Erweiterte Realität, Geo-Services und Digitalks

Martin setzt seine Brille auf … und die Welt, die er sieht, verändert sich. Ãœber den meisten Häusern blinken und hüpfen Symbole, Linien ziehen sich quer durch alle Straßen und die Adresse, an der er sich mit seiner Freundin in einer halben Stunde treffen soll, wird durch einigen riesigen, rosa Pfeil markiert, der aus dem Himmel auf eine Stelle am anderen Ende der Stadt zeigt und aufgeregt auf und ab hüpft und dabei nervös blinkt.
 
Mit einem Sprachkommando ruft Martin den Fahrplan auf, um herauszufinden, wie er optimal zum Treffpunkt kommt, als er durch IM-Nachricht unterbrochen wird. Seine Freundin fragt nach, ob er eh noch pünktlich sein wird. Sie hat mit Hilfe Ihrer Brille gesehen hat, dass Martin sich sich noch immer jenseits der Donau befindet.

Nein, die Idee ist (leider) nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich habe mich von „Halting State” inspirieren lassen, einem Near-Future Roman von Charlie Stross, in dem er aktuelle Trends (Location Based Services, MMOGs, Mobile Computing, Social Software, …) nimmt und deren mögliche Entwicklung in die nahe Zukunft projiziert. Wer sich also für eines oder mehrere dieser Themen interessiert, sollte einen Blick in das Buch werfen – für mich eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Und warum quäle ich euch eigentlich damit? Weil mich letzten Dienstag der Digitalks #8 Vortrag mit dem Titel „GeoServices” sehr an das Buch erinnert hat. Helge Farnberger und Christian Spanring haben einen schönen Bogen von den ersten Geo-Anwendungen bis hin zu den Möglichkeiten, die moderne Handys mit Internetanbindung und eingebautem GPS bieten, gezogen.

Das Positive an Digitalks #8:
  • Die Vortragenden haben einen schönen Ãœberblick über das Thema geboten
  • Der Vortrag war, im Gegensatz zu meinen früheren Unterstellungen, auch für Einsteiger leicht verständlich.
  • Es gab viele interessante, weiterführende Links
Was ich persönlich bei den nächsten Digitalks ändern würde:
  • Bessere Lüftung/Temperaturkontrolle
  • Bessere Beschallung
  • In den Vorträgen erwähnte Links gleich (Wiki?) online stellen
  • Bei der Anmeldung „Neueinsteiger” bevorzugen, damit es nicht immer ein Treffen der „üblichen Verdächtigen” wird.
  • Wessen Mobiltelefon während des Vortrags laut läutet, der oder die zahlt eine Runde für die Teilnehmer.

„Geärgert” hat mich, dass der Tipp bezgl. Yelp für mich drei Wochen zu spät gekommen ist und das auf die Theorie der Kartenerstellung, GPS Technologie und die Funktionsweise von fire eagle aufgrund der Zeitvorgaben und gedachten Zielgruppe von den Vortragenden nicht genauer eingegangen werden konnte.

Hängen geblieben sind an dem Abend bei mir auch zwei Zitate. Das eine von Helge zum Thema „Geo-Daten und Datenschutz/Privatsphäre”:
Ich sehe auch kein Problem im Sinne von „da müssen man jetzt Gesetze erlassen”, sondern ich sehe eine Herausforderung an die Medienkompetenz. Es ist wichtig, dass sich jeder bewusst ist, was er tut und wenn er sich dann entscheidet, seine Location ganz public zu machen, ist das ja OK.
sowie die Publikumsmeldung:
Es gibt auch ein gouvernementales mashup und das nennt sich Rasterfahndung

Mitgenommen habe ich für mich vor allem, dass OpenStreetMap.org mittlerweile eine gute Alternative zu den Map-Services von Google und Yahoo darstellt (gibst so etwas von MS überhaupt auch? ;)) und ich bei meinen nächsten Projekten, bei denen wir Karten einbinden wollen/müssen, mir zumindest anschaue, ob ich nicht OpenStreetMaps verwende.

Nochmals Gratulation an die Organisatiorin Meral, die einen tollen Event auf die Beine gestellt hat, welcher der Zielgruppe sicherlich einen guten Start in das Thema ermöglicht. Und wenn sich Andrea nächstes mal bei der Anmeldung etwas „tummelt”, kann auch pünktlich begonnen werden ;).

Wer sich den Digitalk im Nachhinein ansehen will, kann das auf make.tv tun.

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[Montag, 20090316, 23:32 | permanent link | 1 Kommentar(e)

Vielen Dank Martin, dass du da warst und dir die Veranstaltung aus der Nähe angesehen hast. Ich nehme deine Vorschläge zu Herzen, vorallem, dass die Veranstaltung nicht zu einem Treffen der "üblichen Verdächtigen" mutieren darf. Deswegen mach ich mich jetzt auf "Ambassadorensuche" für Digitalks.

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