Warum ich nicht am 12. Österreichischen Journalistinnenkongress bin
Ich wurde von einer lieben Freundin/Bekannten gefragt, ob ich Sie nicht am 12. Österreichischer Journalistinnenkongress als „Experte” unterstützen möchte.
Nun bin ich sicherlich der Letzte, der sein Wissen nicht mit gemanden – egal ob Manderl, Weiberl oder was dazwischen – teilt, aber wenn jemand eine solche geschlechtsspezifische Ausschreibung macht, kann ich mich nicht dazu überwinden, diesen Event zu unterstützen:
Die MedienLÖWIN wird verliehen für redaktionelle Beiträge von Medienfrauen, die Mediennutzerinnen Mut machen. Diesmal soll der redaktionelle Inhalt Gendergerechtigkeit fokussieren. Gesucht sind Beiträge, die Diversität, Frauenanteil bzw. Frauenquoten thematisieren. Die „MedienLÖWIN” freut sich auf kritische und journalistisch anspruchsvolle Berichterstattung sowie gendergerechte Sprache.
Jury und Preisgeld: Die Preisträgerin wird von einer fünfköpfigen frauenbewussten Jury unter Ausschluss des Rechtswegs ermittelt. Der Preis ist mit EUR 2.000,– dotiert und kann, sollte es dem Willen der Jury entsprechen, auch an mehr als eine Preisträgerin vergeben und somit aliquotiert werden.
Teilnahmebedingungen: Dieser Preis wird ausdrücklich EU-weit und für deutschsprachige Journalistinnen jedes Mediums (Print, TV, HF, online) ausgelobt. Die eingereichten Beiträge müssen im Zeitraum Jänner 2009 bis Juli 2010 publiziert worden sein und sollten einen Umfang von max. 10 Manus-Seiten (andere Medien analog) nicht überschreiten. (Bücher oder Dokumentarfilme in Spielfilmlänge können leider nicht in die Jurierung einbezogen werden).
Einreichung und Frist: Alle Beiträge, die im Rahmen der Jurierung bewertet werden, müssen mit Kurzvita der Einreicherin, mit allen Kontaktdaten der Einreicherin/Autorin (Name, Adresse, E¿mail, Telefon) und Angaben über die Veröffentlichung (Medium/Verlag/Erscheinungsdatum) und dem Betreff „MedienLÖWIN 2010” in 6-facher Ausfertigung per Post bis 15. August 2010 eingesandt werden und werden nicht retourniert. Die Einreichungen werden akzeptiert, wenn es sich um Kopien/Originale von Printbeiträgen bzw. gespeicherte Beiträge auf CD¿ROM oder DVD handelt.
Einerseits eine gendergerechte Sprache fordern und dann nur von …innen und …in zu sprechen finde ich schon mutig. Ein Mann kann also anscheinend keine redaktionellen Beiträge erstellen, die Diversität, Frauenanteil bzw. Frauenquoten thematisieren.
Leider gibt es – im Gegensatz zur Diskriminierung in die andere Richtung – keine Institution, die entsprechende Klagen, … nach den Gleichbehandlungsgesetzen anstrebt.
Alles, was mir also bleibt, ist den Damen viel Spaß unter sich zu wünschen. Eine GLEICHberechtigung, schaffen sie mit solchen Aktionen IMHO nicht.
Tagged as: GLEICHberechtigung, rant | Author: Martin Leyrer
[Mittwoch, 20100818, 20:49 | permanent link | 0 Kommentar(e)
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