Big Brother Awards - Alle Nominierungen - Name them, shame them
Datenkraken werken lieber im Dunkeln - beim Versuch unsere Daten, unsere Privatsphäre auszuspähen. Nur noch wenige Tage bis der Entscheid der Jury vorgestellt wird, und das grelle Licht der Scheinwerfer die Öffentlichkeit auf diese Vorgänge lenkt. Schon von Anbeginn 1998 in London standen die „Big Brother Awards” unter dem Motto „Name them, shame them” („Nennt sie beim Namen und stellt sie an den Pranger”).
Am 25. Oktober um 20 Uhr im Rabenhof Theater wird es wieder so weit sein. Noch müssen die Nominierten bangen, wen der gestrenge Blick der Jury treffen wird; welche Nominierung als besonders verwerflich befunden wurde.
In den Kategorien des öffentlichen Sektors geht es zumeist um den Schutz des Bürgers vor sich selbst - ein Ziel das sich nur erreichen lässt, wenn alle Hülle gefallen sind - nur heißt der Gläserne Mensch nun Transparenter Bürger, der nichts zu verbergen hat - soll doch jeder wissen was man am Konto hat, oder wohin man gerade auf der Autobahn fährt. Wo Diskussionsverbote ausgesprochen werden sind Zensur und Internetsperren nicht weit.
In der Kategorie „Politik” sind nominiert:
- Christian Felber, [Attac]:
- Weg mit dem Bankgeheimnis
- Josef Pröll [ÖVP]:
- Transparente Bürger, intransparente Politik
- Erwin Pröll [ÖVP]:
- Klimpern auf dem Sicherheitsgefühlsklavier
- Josef Ostermayer [SPÖ]:
- Nachrichtenobergrenzen und Diskussionsverbote
In der Kategorie „Behörden und Verwaltung” sind nominiert:
- Christian Kollmitzer [FH Technikum Wien]:
- Ethisch korrekte Forschung für den Polizeistaat der Zukunft
- Seine Exzellenz William C. Eacho, Botschafter der USA in Wien:
- Wertlose Visa
- Cecilia Malmström, EU-Kommissarin [Inneres]:
- für die Tragikomödie „Zensilia hinter den Stopptaferln”
- Staatssanwaltschaft Wien:
- Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren
In der Kategorie „Kommunikation und Marketing” sind nominiert:
- Daniel Goldscheider, [Lottelo]:
- Web-2.0-Datensozialporno mit 0900er Nummern
- Lexmark:
- Dein Drucker, dein Spion
- T-Mobile Austria:
- Big Brother Netzbetreiber stellt sich dumm
- Apple:
- Das iPhone als Bewegungssensor
In der Kategorie „Business und Finanzen” sind nominiert:
- Harald Pichler:
- Spitzelpädagoge der Kärntner Trafikanten
- Gudrun Höfner, GF ITworks:
- Gemeine Datenabzapfung bei Langzeitarbeitslosen
- Fremdenverkehrs GmbH & CoKG Zell am See:
- Datenschutzgesetz? Uns doch egal!
- Versicherungsverband Österreich:
- Perfide Abpressung von Patientendaten
Der vollständige Text der Jury steht online: http://www.bigbrotherawards.at/2010/Nominierungen
Wie auch in den Jahren davor, besteht für alle Nominees die Möglichkeit, eine Stellungnahme beliebigen Umfangs auf der Website. Diese wird sofort nach Eintreffen direkt beim jeweiligen Nominierungstext kommentarlos von uns veröffentlicht.
All jene, die sich nicht alles gefallen lassen wollen, haben noch bis zur Gala am 25. Oktober die Möglichkeit ihren Unmut bei der Volkswahl auf http://www.bigbrotherawards.at kundzutun.
Tagged as: bba, big brother awards, event, privacy | Author: Martin Leyrer
[Freitag, 20101022, 06:37 | permanent link | 0 Kommentar(e)
Comments are closed for this story.