Linuxwochen 2008 Wien - Dead On Arrival?
Es sind noch zehn (10!) Tage bis zum Beginn der Linuxwochen 2008 in Wien. Bisher gibt es weder eine detaillierte Agenda, noch haben jene, die auf den „Call for Lectures” reagiert haben, eine Rückmeldung bekommen – weder positiv noch negativ, nicht mal ein „Danke, erhalten” oder so etwas in der Art.
Die Art und Weise, wie heuer mit dem Linuxwochen in Wien umgegangen wurde, kann als Lehrbeispiel herhalten, wie man es nicht machen sollte. Mitte Februar gab es auf der LUGA-Mailingliste eine erste zarte Nachfrage, ob denn heuer noch was passiert und wenn ja wann und wo. Daraufhin brach ein großes Gejammere aus, dass ja im Juni die Euro ist und man so kurzfristig im Mai ja keine Location mehr findet, usw.
Da frag ich mich schon, was die Organsiatoren und Organisatorinnen seit Juni 2007 gemacht haben? Und ja, ich weiß, das sind alles Freiwillige, in ihrer Freizeit, etc. udgl. Gegessen. Aber wenn ich als Orga keine Zeit/Bock habe, dann schieß ich das zeitgerecht in die Liste raus und es wird sich wer anderer finden, der das organisiert.
Mittlerweile hat sich mit dem Gewerbehaus der Wirtschaftskammer eine Location für heuer ergeben, die Homepage wurde dann doch noch auf 2008 gehoben und Anfang April ging der „Call for Lectures” raus. Und seitdem: Funkstille. Keine Presseaussendungen, die Sponsorenseite hat sich auch nicht verändert und auch ansonsten passiert NICHTS.
Wie soll ich gegenüber meinem Chef argumentieren, dass ich während der Arbeitszeit auf die Linuxwochen gehen will, wenn ich nicht mal eine Agenda in der Hand habe, welche Vorträge es gibt? Wie soll ich mich entscheiden, ob ich mir Urlaub nehmen bzw. das Wochenende so anlege, dass ich Samstag und Sonntag zu den Vorträgen gehen kann, wenn ich nicht mal weiß, wer wann worüber spricht?
Wann soll ich mir als Vortragender in der Firma frei nehmen bzw. den Besuch der Linuxwochen in der Arbeitszeit mit meinem Chef abklären, wenn ich nicht mal weiß, ob mein Vortrag genommen wird und wann ich diesen halten soll?
Soll ich meinen Vortrag einfach auf gut Glück vorbereiten? Ich denke nicht, ich hab ja meine Zeit nicht gestohlen.
Meine Konsequenz wird sein, dass ich meinen Vortrag, so er genommen worden wäre, nicht halten werde können – natürlich in Absprache mit meinem Ko-Präsentator. Da ist ja jedes Barcamp besser organisiert.
Und die Sponsoren bzw. Firmenvortragenden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Sun, IBM, Microsoft, Novell, … von gestern auf heute bereit sind, vor leeren Hallen zu sprechen.
Es ist schade und es tut mir in der Seele weh, wie hier mit den Linuxwochen in Wien umgegangen wird. Die ersten Linuxwochen, die ich mitbekommen habe waren toll, leicht chaotisch (was OK ist) aber inhaltlich top. Schade, dass sie so herunter gewirtschaftet werden/wurden. Da hilft auch die Aussicht auf eine „tolle” Location im kommenden Jahr nichts. Wenn die Konstanz nicht da ist …
P.S.: Wer einen toll organisierten und inhaltlich excellenten Linuxtag in Österreich erleben will, muss nur nach Graz fahren. Die Grazer Linux Tage sind immer eine Reise wert.
Tagged as: 2008, linuxwochen, rant | Author: Martin Leyrer
[Montag, 20080505, 16:40 | permanent link | 2 Kommentar(e)