SNAFU
Du bist ein Mann? Du hast Kinder? Du lebst von der Mutter der Kinder getrennt (egal ob vorher verheiratet oder nicht)? Tja, dann ist Dein Leben vorbei. Herzlichen Glückwunsch!
Du kannst mehrere Jobs machen, hackeln bis zum Umfallen. Was hast Du davon? Nichts!
Weder Anerkennung, noch Lob und schon gar kein Geld. Weder für eine nette Wohnung, in der Du Deine Kinder ein paar Tage bei Dir behalten kannst (wenn du darfst), noch ein Auto, damit Du die Kinder abholen kannst, nachdem die mit ihrer Muttter und deren neuem Freund irgendwo an den ADW gezogen sind. Urlaub, ev. mal eine neue, schöne Brille, Fernseher oder anderer Luxus? LOL, vergiss es.
Oder gar etwas aufbauen? Etwas machen, was Dir tiefe Befriedigung verschaffen oder einen Traum erfüllen würde? Vergiss es! Bei der derzetigen Rechtsprechung darfst Du als Mann die Wünsche und Träume der Andere erfüllen (can you spell „hübsches Eigenheim am Lande”?) und das wars. Und nicht das Du glaubst, dass Du eine Kontrolle darüber hast, wie das Geld – das Du natürlich gerne bereit stellst, damit Deine Kinder alles haben, was sie brauchen – verwendet wird. Neeeeein. LOL. Willkommen in der wirklichen Welt. Wie das Geld verwendet wird, darüber muss NIEMAND Rechenschaft ablegen. Ob es dafür verwendet wird, dass Deinem Sohn neue Schuhe gekauft werden, weil ein Hund die alten zerkaut hat, oder ob damit die nächste Rate auf das neue Eigenheim Deiner Ex bezahlt wird, Du wirst es nie erfahren.
Du lebst während Deines Studiums in bescheidenen Verhältnissen, dann baust Du Dir ev. eine Karriere auf, Familiengründung, nette Wohnung, ein paar Kinder (die Du abgöttisch liebst), die Frau trennt sich von Dir und dann darfst Du wieder – bis Du 50/55 bist – wie ein Student leben, weil Dir alles andere genommen wird. Ãœberleg Dir, ob Du das wirklich willst. Kids sind toll, ich hab zwei, ich weiß wovon ich rede, aber als Mann sollte man sich diese Entscheidung SEHR GUT überlegen, weil das Leben kann dann schneller vorbei sein, als man es glauben möchte.
Du glaubst mit nicht? Google mal ein bißchen – so sieht die Realität aus. Die Exen wohnen mit ihren neuen Habschis in frisch errichteten Eigenheimen, während Du Glück hast, wenn Du Dir mit dem, was Dir bleibt, eine kleine Gemeindebauwohnung erhalten kannst - und das bei einem theoretisch guten Einkommen.
Also, warum stressen, warum versuchen, in guten/interessanten/herausvordernden Jobs zu arbeiten, wenn Du nichts davon hast? Straßenkehrer werden, da bleibt Dir unter dem Strich genauso viel Geld über, dafür arbeitest an der frischen Luft. Und Du bekommst ein Feedback, über Deine Arbeit. Wie im Büro hört die Arbeit nie auf. Bist Du an einem Ende fertig, kannst am anderen wieder anfangen. Aber zumindest siehst Du am Abend, was Du geleistet hast. Nicht wie in den anderen Jobs, wo Du Dir den Arsch aufreist, dich einbringst und engagierst für … Ja wofür denn eigentlich? „Danke” gibts nicht, „super gemacht” hörst Du nie. „Toller Input, tolle Idee” wäre fein, ist aber nur ein Gerücht, dass man das hört. Und da soll man sich motivieren, wenn schon kein Geld dabei herauskommt? Oder noch schlimmer, Du engagierst Dich und ein anderer sackt die Lorbeeren ein, ohne auch nur einen Gedanken oder ein Danke an Dich zu verschwenden. Wennst kein Arschloch bist, zahlst drauf, so schaut’s aus.
Und dabei sollte es eigentlich nicht im den schnöden Mammon gehen. Eigentlich geht es um die Kinder. Die sollten eine gute Ausbildung, soviel Liebe und Zuneigung wie möglich und ein schönes Leben bekommen – auch wenn sich die Eltern nicht mehr verstehen und unabhängig davon, bei wem sie leben. Aber leider sind dazu ein paar Vorraussetzungen notwendig, eine davon ist (leider) ein Minimum an Geld, eine andere eine Lebenseinstellung, die nicht „scheiss drauf” lautet. Auf beides hat man unglücklicherweise nur beschränkt Einfluss.
In diesem Sinne: Ein schönes Wochenende!
Tagged as: mood, snafu | Author: Martin Leyrer
[Freitag, 20070907, 19:06 | permanent link | 1 Kommentar(e)